3 Tage in Madrid: Ein Reiseführer für Erstbesucher

Ein dreitägiger Aufenthalt in Madrid erlaubt es Ihnen, die einzigartige Atmosphäre der Stadt kennenzulernen. Sie sehen historische Wahrzeichen und erleben gleichzeitig den Alltag der Madrilenen. Der Übergang von weiten Alleen zu ruhigen Gassen liegt oft nur wenige Gehminuten auseinander. Während Cafés spät in die Nacht geöffnet haben, variieren die Rhythmen in den einzelnen Stadtvierteln deutlich.
Dieser Guide bietet Ihnen für jeden Tag konkrete Aktivitäten, ergänzt durch Tipps zu Transport und Gastronomie, die Ihnen die traditionelle spanische Lebensweise näherbringen.
Tag 1 – Das historische Herz von Madrid entdecken

Puerta Del Sol
Beginnen Sie Ihren ersten Tag früh an der Puerta del Sol, einem der zentralsten Plätze Madrids. Hier treffen sich Pendler auf dem Weg zur Arbeit und Reisende, die ihre Route planen. Von diesem Punkt aus erstrecken sich Straßen in alle Richtungen – außerdem gilt er als offizieller Ausgangspunkt des spanischen Straßennetzes. Sie brauchen hier nicht lange verweilen, doch der Platz setzt den richtigen Ton für den Tag. Gleich in der Nähe finden Sie Bäckereien, in denen Sie wie die Einheimischen einen café con leche und frisches Gebäck im Stehen genießen können.
Plaza Mayor
Von der Puerta del Sol erreichen Sie in wenigen Minuten die berühmte Plaza Mayor. Der Platz aus dem 17. Jahrhundert ist von roten Gebäuden mit Balkonen umgeben, die das Sonnenlicht reflektieren. Straßenkünstler verkaufen Zeichnungen, während Familien im Schatten der Arkaden fotografieren. Die Arkadengänge schützen Besucher im Sommer vor Hitze und im Winter vor Regen.
Wo Sie in der Nähe essen können
Rund um die Plaza Mayor, insbesondere in den Seitenstraßen wie der Calle Cava Baja im Viertel La Latina, finden Sie traditionelle Tavernen. Hier stehen seit Jahrzehnten unveränderte Menüs auf der Karte: Eintöpfe, gegrilltes Gemüse und dünn geschnittene Wurst auf warmem Brot.
Ebenso bieten Restaurants nahe der Plaza de Oriente oder entlang der Calle Mayor preiswerte Mittagsmenüs an.
Ein typisch madrilenisches Mittagessen besteht aus drei Gängen: einer Vorspeise, einem Hauptgericht und einem Dessert. Der Service ist entspannt, da das Mittagessen meist erst gegen 13:30 Uhr beginnt und Küchen bis in den späten Nachmittag geöffnet sind. Wenn Sie abends noch etwas unternehmen möchten, reicht ein spätes Mittagessen oft schon aus.
Tag 2 – Kunst, Gärten und das Madrider Lebensgefühl

Museo del Prado
Der zweite Tag startet im Museo del Prado, einem der bedeutendsten Museen Europas. Es öffnet um 10 Uhr morgens – wer früh kommt, vermeidet die größten Besucherströme.
Hier erwarten Sie Meisterwerke von Goya, Velázquez und El Greco sowie viele weitere europäische Künstler. Tipp: In den letzten zwei Öffnungsstunden ist der Eintritt frei (Montag bis Freitag). Allerdings bilden sich dann oft lange Schlangen.
Ein Spaziergang durch den Retiro-Park und die umliegenden Viertel
Vom Prado aus erreichen Sie den Retiro-Park bequem zu Fuß. Ursprünglich im Besitz der königlichen Familie, ist er heute eine grüne Oase mitten in der Stadt. Weitläufige Spazierwege führen vorbei an Skulpturen, Rasenflächen und Seen.
Besonders sehenswert ist der Kristallpalast am kleinen See – auch wenn keine Ausstellung stattfindet, beeindruckt das Gebäude durch seine besondere Atmosphäre.
Am westlichen Rand grenzt der Park an die Calle de Alcalá, die in ruhige Wohnviertel übergeht, wo das alltägliche Leben der Madrilenen sichtbar wird. Direkt am Prado liegt zudem der Königliche Botanische Garten, perfekt für eine kurze Pause vor dem Mittagessen.
Barrio de las Letras
Das Barrio de las Letras war einst die Heimat berühmter Schriftsteller wie Cervantes, Lope de Vega und Quevedo. Ihre Zitate sind bis heute in den Pflastersteinen der Straßen verewigt. Heute erwarten Sie dort kleine Buchläden und Galerien, die ihre Werke bis auf die Straße hinaus präsentieren.
Am Abend verwandelt sich die Stimmung: Lokale bieten Wein und Vermut an, es gibt musikalische Darbietungen und Lesungen. Ideal, um den Tag ausklingen zu lassen.
Zum Abendessen locken moderne Restaurants mit kreativen Interpretationen traditioneller Gerichte. Typisch sind geteilte Portionen, die saisonale Zutaten nutzen.
Tag 3 – Das authentische Leben in Madrids Vierteln

El Rastro und La Latina
Am dritten Tag heißt es, Madrid noch einmal intensiv zu erleben. Beginnen Sie in La Latina, einem der ältesten Stadtteile. Hier findet sonntags der berühmte Flohmarkt El Rastro statt. Von Vintage-Kleidung über Bücher bis hin zu Haushaltswaren – die Auswahl ist riesig.
Einheimische treffen sich hier gerne früh am Morgen, um einzukaufen und Freunde zu sehen. Besonders belebt ist die Calle de la Ribera de Curtidores, während die umliegenden Seitenstraßen eher ruhige Boutiquen und Kunsthandwerk bieten.
Malasaña und Conde Duque
Mittags sollten Besucher in das Viertel Malasaña fahren, wo der kreative Geist allgegenwärtig ist. Zwischen Designstudios und Vintage-Läden entfaltet sich hier eine besondere Mischung, während die Menschen in den Cafés lesen oder an ihren Laptops arbeiten. Die Atmosphäre ist entspannt, und die unabhängigen Geschäfte, die die Straßen säumen, beeindrucken vor allem durch ihren individuellen Charakter.
Am Plaza del Dos de Mayo erwarten Sie einfache, alltägliche Mahlzeiten aus den umliegenden Bäckereien – kleine Sandwiches, Suppenportionen und Stücke der spanischen Tortilla. Gehen Sie von dort aus weiter, gelangen Sie nach Conde Duque, wo mehr Platz und weniger Menschen für eine angenehmere Atmosphäre sorgen. Die ehemaligen Militärbaracken wurden in ein Kulturzentrum umgewandelt, das der Öffentlichkeit kostenlose Ausstellungen und Konzerte bietet
Abschiedsessen mit Sonnenuntergang
Zum Abschluss Ihrer Reise genießen Sie ein Dinner mit Blick über die Dächer Madrids. Rund um die Gran Vía und die Plaza de España gibt es zahlreiche Dachterrassen, die eine entspannte Atmosphäre abseits des Straßenlärms bieten.
Kleine Restaurants servieren auch nach den regulären Öffnungszeiten hervorragende Gerichte und ermöglichen es ihren Gästen, die Zeit ohne Eile zu genießen. Achten Sie auf Lokale mit einer bewusst begrenzten Speisekarte und lebendigen Tischen voller einheimischer Gäste. Ein gemeinsames Abendessen mit mehreren Gerichten zum Teilen ist die ideale Art, eine Reise entspannt ausklingen zu lassen.
Gut zu wissen
Die Rückgabe Ihres Europcar-Mietwagens in der Nähe des Zentrums von Madrid ist besonders bequem. Sowohl der Bahnhof Atocha als auch der Flughafen Madrid-Barajas liegen in unmittelbarer Nähe und bieten Reisenden eine komfortable Anbindung an ihre weiteren Transportmöglichkeiten.
Unterwegs in Madrid
Zu Fuß lässt sich Madrid am besten erkunden. Die wichtigsten Sehenswürdigkeiten liegen nahe beieinander, und die breiten Gehwege ermöglichen eine mühelose Fortbewegung durch die Stadt. Für längere Strecken können Sie sich jederzeit auf das Metronetz verlassen, das alle Stadtteile miteinander verbindet. Eine aufladbare Fahrkarte ist dabei besonders praktisch, da Sie Guthaben je nach Bedarf flexibel hinzufügen können.
Für Ausflüge nach Toledo, Segovia oder Ávila ist ein Mietwagen die komfortabelste Lösung. Mit einem Auto sind Sie nicht an Fahrpläne gebunden, können jederzeit aufbrechen und Ihren Aufenthalt flexibel verlängern. Europcar bietet seine Mietstationen sowohl in der Innenstadt von Madrid als auch am Flughafen Barajas an – perfekt, um die unterschiedlichen Bedürfnisse von Reisenden abzudecken. Wählen Sie das Fahrzeug, das am besten zu Ihrem individuellen Reiseplan passt.
Reisetipps für einen angenehmen Aufenthalt in Madrid
- Die Essenszeiten in Madrid sind deutlich später als in vielen anderen Großstädten. Das Mittagessen beginnt in der Regel nicht vor 13:30 Uhr und zieht sich bis in den Nachmittag hinein. Das Abendessen startet gewöhnlich erst gegen 20:30 Uhr, viele Restaurants servieren aber bis spät in die Nacht. Für Madrilenen ist es selbstverständlich, auch nach 22 Uhr noch zu essen. Ein Trinkgeld ist nicht verpflichtend, dennoch freut sich das Servicepersonal über eine kleine Geste der Wertschätzung – etwa durch das Aufrunden der Rechnung oder zwei bis drei Euro für besonders guten Service.
- Geschäfte und Supermärkte schließen sowohl innerhalb als auch außerhalb des Stadtzentrums häufig für mehrere Stunden am frühen Nachmittag. Diese traditionelle Siesta-Struktur prägt das Geschäftsleben vieler Viertel bis heute, auch wenn größere Ketten meist durchgehend geöffnet bleiben.
- Von Frühling bis Frühherbst sind die Temperaturen am Morgen mild und steigen am Nachmittag deutlich an. Bequeme Schuhe sind unerlässlich, da viele Gehwege aus Stein oder Fliesen bestehen. Im Sommer sollten Besucher immer Wasser bei sich haben, selbst wenn Schattenplätze vorhanden sind. Für die Abende im Juni oder September empfiehlt sich eine leichte Jacke.
- Während großer Feiertage wie San Isidro im Mai oder der Semana Santa im Frühjahr kann es zu Änderungen der Geschäfts- und Verkehrszeiten kommen. Prüfen Sie deshalb vor Ihrer Reise die aktuellen Hinweise für diese Zeiträume.